Es wurde bereits einleitend erwähnt, dass sensomotorische Konzepte
in den romanischen und germanischen Sprachen vorwiegend durch Verben
ausgedrückt werden. Nichtsdestotrotz können sie mitunter auch durch
Substantive (vgl. die Belege [1] und [2]) versprachlicht werden, wobei es
sich dann häufig um deverbale Substantive handelt. Im Korpus sind dafür
exemplarisch die äußerst frequenten Nominallexeme combate und lucha
anzuführen, die auch als Produkte eines anderen Wortbildungsprozesses,
nämlich der lexikalischen Konversion, aufgefasst werden können. Und auch
der in Beleg (5) verwendete Gallizismus batalla, der zwar seltener verbal
gebraucht wird, jedoch ebenfalls eine verbale Basis aufweist, evoziert ein
physisch betontes frame, zumal Kampfeshandlungen an körperliche Aktivität
gebunden sind. Das Substantiv batalla ist in der Ausgangssprache in das
lexikalisierte Nominalsyntagma la batalla del futuro eingebettet, welches das
von der modalen Verbalperiphrase pueda ganar regierte direkte Objekt
darstellt. Der französische Übersetzer entscheidet sich für eine
Nullentsprechung des sensomotorischen Lexems und kodiert den
ausgedrückten Sachverhalt in stark kondensierter und semantisch
modifizierter Form. Er gibt die im Spanischen durch den konsekutiven
Konnektor de ahí eingeleitete Nominalphrase und den durch die kopulative
Konjunktion y koordinierten Gliedsatz anhand einer Präsentativkonstruktion
mit eingliedriger Informationsstruktur sowie durch einen einfachen, aus
einem anaphorischen Subjektpronomen, einem verbalen Prädikat und einem
von letzterem regierten Präpositionalobjekt bzw. Objektoid bestehenden
Satz wieder; der batalla enthaltende finale Adverbialsatz scheint in der
französischen Version nicht auf. Das italienische Translat orientiert sich aus
syntaktischer Sicht am stärksten an der Ausgangssprache, da ebenfalls eine
propositional realisierte finale Adverbialbestimmung, die durch die
subordinierende Konjunktion perché eingeleitet wird, gewählt wurde. Das
sensomotorische Nominallexem batalla wird allerdings durch das
Abstraktum sfide (dt. ‚Herausforderungen‘) ersetzt. Der deutsche Beleg
vermittelt den Adressaten durch den Gebrauch des Substantivs Sieger, das
Teil des semantischen Feldes von Schlacht ist und als sensomotorisches
Konzept im weiten Sinn aufgefasst werden kann, eine vom Spanischen und
Italienischen divergierende Konzeptualisierung des versprachlichten
Sachverhaltes, zumal der Fokus lexikalisch explizit auf das angestrebte Ziel
der Handlung gerichtet wird:
(5) ESP. De ahí la valoración positiva de las medidas que propone la
Comisión en su comunicación, porque van justo en este sentido, y
de ahí que aprecie especialmente la presencia del Comisario
Busquin, dada la importancia que la investigación y el desarrollo
revisten para que el sector pueda ganar la batalla del futuro.
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